Schweden ist das erste Land, das wir mit dem Wohnmobil bereist haben und es hat sich fest in mein Herz verankert. Darum ist dies bereits unsere fünfte Tour in dieses wunderschöne Land – dieses Mal geht es in Schweden die Ostküste hoch.


Unsere Rundtour entlang der Westküste findest du übrigens HIER.
Inhalt
Unsere Route, Unternehmungen und Stell- & Campingplätze
Wir fahren die Ostküste Schwedens hoch bis zur Höga Kusten (Hochküste). Auf der kleine Karte oben siehst du unsere Route. Die Strecke bietet eine beeindruckende Vielfalt an Sehenswürdigkeiten und Naturerlebnissen, die sich perfekt für einen Urlaub mit dem Wohnmobil anbieten. Wir reisen im September, was in Schweden schon fast die Nachsaison an der Ostküste bedeutet. Einige Campingplätze oder Restaurants/Cafés sind bereits geschlossen – das macht die Reise aber nicht weniger schön.
Auch wenn wir diesmal Stockholm rechts liegen lassen, gebe ich dir einen Tipp für einen Besuch der Hauptstadt, die wir vor ein paar Jahren bereits erkundet haben.
Anreise Schweden Ostküste
Wir starten, wie eigentlich immer, über Fehmarn – also über die Vogelfluglinie. Vom südlichen Ruhrgebiet fahren wir los und übernachten diesmal direkt an der Fähre in Puttgarden, da wir spät am Abend ankommen. Normalerweise kostet der Parkplatz 12 Euro für 24 Stunden, doch bei uns ist die Schranke und der Automat außer Betrieb. Am nächsten Morgen fahren wir mit der Fähre nach Dänemark und weiter in Richtung Öresundbrücke, um dann in Schweden die Ostküste zu erreichen.
Bereits ausprobiert haben wir den Campingplatz Johannisburg – unweit der Fähre – oder den Hafenstellplatz in Sakskøbing auf der dänischen Seite. Schau dir die Plätze gerne an.
Die Öresundbrücke ist ideal für die Einreise nach Schweden, wenn du die Ostküste hochfährst. Außerdem ist die Überfahrt spektakulär – ein Highlight direkt zu Beginn.


Stellplatz Tosteberga Hamn
Unser erster Stopp an der Ostküste in Schweden ist der Stellplatz Tosteberga Hamn (1), direkt am Meer. Ein sehr schöner kleiner Platz – ideal, um erstmal an- und runterzukommen. Wir wählen Platz Nr. 21, mit Blick auf den Hafen und das Meer. Es gibt einen Badeanleger, den wir bei bestem Wetter nutzen. Das Wasser ist kalt, aber erfrischend. Sanitärhäuschen sind vorhanden – ansonsten findet man hier viel Natur, ein paar Kühe und zahlreiche Schwäne.



Stellplatz Nogersund und Insel Hanö
Aus einem früheren Urlaub möchte ich dir auch diesen schönen Stellplatz vorstellen: In Nogersund (1b), an der Marina, gibt es einen größeren Stellplatz direkt am Wasser. Besonders begehrt sind die Plätze in der ersten Reihe – wir haben Glück gehabt. Empfehlenswert ist ein Tagesausflug zur Insel Hanö: Am Hafen oder Ticketbüro neben dem Stellplatz erfährst du die Überfahrtszeiten. Plane genug Zeit ein – der Rundwanderweg um die Insel ist richtig schön und abwechslungsreich. Am Ende lohnt es sich im Hafenrestaurant auf der Insel einzukehren. Unsere Tour findest du HIER auf Komoot.






Påskallavik – Zwischenstopp
Am nächsten Morgen reisen wir entspannt weiter nach Norden. Für eine Mittagspause steuern wir Påskallavik (b) an. Der Hafen lockt mit einem urigen Café und einer kleinen Kunstausstellung. Unweit liegt übrigens ein kleiner Stellplatz mit Meerblick und einer großen Wiese davor.



Stellplatz Västervik und Gransö
Wir fahren weiter Richtung Västervik (2) und machen einen Abstecher nach Gransö. Dort wandern wir den Gransöleden, der teilweise direkt über und entlang der Schären führt. Da wir abends noch in die Stadt wollen, übernachten wir diesmal auf dem Stellplatz Barlastudden in Hafennähe. Ehrlich gesagt nicht besonders hübsch, aber eben praktisch. Ein schöner Weg führt am Wasser entlang in die Stadt.



Wer lieber auf Gransö bleiben möchte, kann gegen Gebühr (online buchbar) den Stell‑ und Parkplatz Bondbacken nutzen – von hier sind es nur ein paar Meter bis zum Strand. Das haben wir beim ersten Mal auch gemacht.






Stellplatz Oxelösund und Sörmlandsleden
Ziemlich genau 100 km vor Stockholm liegt das Örtchen Oxelösund (3), wo wir vor Jahren zufällig gelandet sind. Es gibt dort inzwischen vier gebührenfreie Stellplätze auf einem asphaltierten Parkplatz direkt am Wasser – mit Sitzbänken, Tischen, Holzsteg und Holzliegen. Ein paar Meter weiter befindet sich das Stenviksbadet, eine offizielle Badestelle.



Vom Platz aus kannst du eine rund 6 km lange Rundwanderung auf dem Sörmlandsleden unternehmen. Kleine Wege führen durch den Wald an die Küste. Die Tour von 5 km haben wir auf mit Komoot aufgezeichnet – HIER ist die Tour.



Sind die kostenfreie Stellplätze belegt, gibt es zwei weitere gebührenpflichtige Stellplätze in dem kleinen und größeren Hafen.
Naturreservat Stendorren
Nach einer ruhigen Nacht fahren wir weiter zum Naturreservat Stendorren (d) und gehen die etwa 9 km lange „rote Runde“. Der Weg führt durch Wald, über Schärenabschnitte und Brücken übers Wasser. Entlang des Wegs im Wald sind interessante Tafeln und Skulpturen zum Thema Tiere & Natur – besonders toll für Kinder. Der Weg gefällt uns sehr – nehmt ein Picknick mit, denn hier ist Natur pur. Das Naturum ist leider geschlossen.





Campingplatz Mariefred und Schloss Gripsholm
Anschließend fahren wir noch ein ganzes Stück bis nach Mariefred (4), checken auf dem fast leeren Campingplatz ein, duschen und genießen ein leckeres Abendessen aus dem Omnia. [Zu den Omnia Rezepten].


Am nächsten Morgen laufen wir rund 2,5 km ins Zentrum. Wir besichtigen Schloss Gripsholm, machen eine schöne Fika im Ort, und finden schließlich auch das Grab von Kurt Tucholsky – es hat etwas gedauert, aber wir haben es doch entdeckt. Im Ort gibt es hübsche Häuser und Cafés, und da Nachsaison ist, ist es sehr ruhig.







Tipp: Stockholm mit dem Wohnmobil
Wenn du Stockholm mit dem Wohnmobil besuchen möchtest: Stelle deinen Camper in Vaxholm ab – zum Beispiel auf dem Camping Waxholm. Der Platz liegt ruhig und schön, und mit dem Fahrrad oder Bus gelangst du in wenigen Minuten zum Fähranleger. Die Schärenfahrt ist beeindruckend und traumhaft schön. Nach etwa einer Stunde erreichst die Fähre Stockholm und hält in der Nähe des Schlosses an. Dann kann dein Tag in Stockholm kann starten. Hunde dürfen übrigens auf der Fähre mitfahren. Es gibt auch andere Fähren von Vaxholm zu den vorgelagerten Inseln wie z.B. Sandhamn, auch ein schönes Ausflugsziel.





Stellplatz Bergmans Fisk – Fischräucherei
Weiter geht es in Richtung Norden bis Norrsundet (5), zur Fischräucherei Bergmans Fisk. Kurz bevor die Räucherei schließt, besorgen wir uns leckeren Lachs fürs Abendbrot. Der Stellplatz wird auch im Laden bezahlt. In der Nebensaison hat das Restaurant nur am Wochenende geöffnet – es ist in der Woche sehr ruhig hier. Ein langer Steg führt ins Wasser, wo Picknickbänke & -tische stehen, bei bestem Wetter ein Genuss. Es gibt ein sauberes Bad mit Dusche und WC für Stellplatzgäste.



Högakusten – unser Ziel an der Ostküste
Langsam nähern wir uns der Höga Kusten. Auf der Autobahn in der Nähe von Timra fahren wir am großen, bunten „Y“ vorbei und überqueren die beeindruckende Högakusten-Brücke (f). Der Ausblick ist gigantisch! Direkt am Brückenende biegen wir rechts auf den Parkplatz. Von dort haben wir einen traumhaften Blick. Empfehlung: Macht unbedingt eine Kaffeepause – viele Parkplätze und Wohnmobilstellplätze mit Blick auf die Brücke, auch Übernachtung möglich.



Schaut auch in den kleinen Souvenir-Laden rein, dort gibt es schöne Kleinigkeiten, Schmuck und handgegossene Kerzen.
Nach dem Café-Besuch fahren wir weiter zum Naturum Höga Kusten – Infos zur Küste und zum Nationalpark Skuleberget. Auch dort ist Übernachten möglich – uns gefällt der Platz aber nicht so gut, und das Wetter verschlechtert sich.


Stellplatz Skuleberget
Deshalb entscheiden wir uns für den Stellplatz Skuleberget (6-7), direkt am Fjord und auf dem Weg zum Nationalpark. Vermutlich ist es der teuerste Stellplatz, den wir in Schweden – oder überhaupt – besucht haben, aber er ist es wert: Es regnet und stürmt, doch wir machen es uns gemütlich im Kastenwagen, mit direktem Blick aufs brausende Meer. Die erste Reihe bietet freie Sicht, und es stehen nur wenige Fahrzeuge dort.



Nationalpark Skuleskogen
Am nächsten Tag klart es auf – sogar die Sonne kommt raus. Wir fahren zum Parkeingang Skuleskogen (g). In der Nähe gibt es kostenlose Wohnmobil-Parkplätze, auch zum Übernachten – allerdings im Wald.
Am Skuleskogen Nationalpark an der Schweden Ostküste genießen wir eine Wanderung, bei der wir uns durch schroffe Felsen und malerische Schärenlandschaften bewegen. Wir planen, durch die Schlucht zu wandern. Mit Hund ist das allerdings schwierig: Die Wege sind sehr steinig, einige Abschnitte sind kaum geeignete Hundewege. Oben angekommen, werden wir belohnt: Wir haben eine atemberaubende Aussicht auf die umliegende Küste.








Leider ist Abstieg in die Schlucht sehr steil, fast ein Klettersteig – das geht mit Hund nicht. Außerdem erfahren wir von anderen Wanderern, dass die Schlucht wegen Steinschlaggefahr gesperrt ist. Also laufen wir denselben Weg zurück. Kein Problem – die Aussicht entschädigt! Kurz vor Schluss biegen wir noch zu einem kleinen Strand in einer Bucht ab und machen dort ein schönes Picknick.
Der Nationalpark ist absolut einen Besuch wert – erkundigt euch vor Ort, welche Wege offen sind. Im Naturum könnt ihr gezielt nachfragen – wir waren danach schlauer.
Mehr Infos zum Stellplatz
Ein weiterer Grund, warum wir gerne noch eine Nacht bleiben: Auf der anderen Straßenseite am See gibt es eine kostenfreie Sauna für Stellplatz-Besucher. Wir sind fast allein und nutzen sie nach der Wanderung – Wärme mit Fjordblick. Das Beste: Nach 22 Uhr sehen wir zum ersten Mal Polarlichter! Sie sind nicht sehr intensiv, aber magisch und ich kann es kaum glauben. Es ist eiskalt – beim Fotografieren zittern meine Beine, aber das war es wert.





Schweden Ostküste: Fazit & Ausblick
Hier am Skuleskogen Nationalpark erreichen wir den nördlichsten Punkt unserer Reise an der Ostküste Schwedens. Von unserer Heimatadresse in Meerbusch sind es rund 2. 060 km. Fazit: Schweden Ostküste – Ein unvergessliches Erlebnis. Unsere Reise war ein kleines Abenteuer – von den idyllischen Stopp- und Stellplätzen am Meer bis hin zu den majestätischen Ausblicken auf die Schären. Wer das echte Schweden erleben möchte, sollte definitiv die Ostküste Schwedens in seine Reisepläne einbeziehen.
Was kommt als Nächstes? Wir fahren quer nach Westen rüber, via Sveg bis zum Nationalpark Fulufjället, nahe der norwegischen Grenze. Sobald der Bericht fertig ist, verlinke ich ihn hier. Schau gerne wieder vorbei – dieser Nationalpark, ein deutsches Auswandererpärchen mit einem besonderen Stellplatz und vieles mehr haben uns begeistert. Folge mir auch auf Instagram, dann erfährst du sofort, wenn ein neuer Reisebericht online ist. Ich freu mich auf dich! 😊