Endlose Straßen, mystische Wälder und überraschende Entdeckungen – unsere Reise zum Fulufjället Nationalpark in der Provinz Dalarna ist ein echtes Abenteuer für alle Sinne.

Inhalt
Anreise: Von der Ostküste zum Nationalpark Fulufjället
Wir starten Mitte September von der Ostküste, genauer gesagt von der Höga Kusten aus in Richtung Westen. Bei Sundsvall biegen wir rechts ab und machen Mittag in Borgsjö, sehen unverhofft die zauberhafte Älvros Gamla Kyrka und in Sveg wartete nicht nur ein Campingplatz, sondern auch der größte Holzbär der Welt auf uns. Es geht dann über die schier endlos wirkenden Straßen weiter, mit einem spannenden Stopp am Lomkällan, dem Forst- und Verteidigungsmuseum, bevor wir endlich am Ziel ankommen: dem Fulufjället Nationalpark, einem Naturparadies zum Staunen und Entspannen.
Dann gibt es natürlich noch besondere Stellplatz-Tipps für diese Ecke – Lust auf mehr? Dann begleite uns auf unserer Reise durch Schwedens wilde Schönheit – hier warten faszinierende Naturerlebnisse und kleine Geheimtipps auf dich!
Übrigens: Unsere Tour die schwedische Ostküste hoch bis zur Högakusten findest du HIER.
1. Mittagstisch im Borgsjö Strand
Lecker, günstig und perfekt für eine kleine Pause Nach einer guten Stunde von Sundsvall aus in Richtung Westen machen wir in Borgsjö Strand einen Zwischenstopp. Das Restaurant, was auch zu einem Campingplatz gehört, überrascht uns mit einem reichhaltigen Buffet zum kleinen Preis – genau das, was wir jetzt zur Mittagszeit gut gebrauchen können. Das Ambiente ist einfach, aber gemütlich, mit viel Holz. Direkt nebenan liegt das Naturum Änge, ein Besucherzentrum, das spannende Einblicke in die Region bietet und den bekannten Olavsleden-Pilerweg begleitet – ein toller Startpunkt für alle, die die Landschaft zu Fuß entdecken wollen.



2. Älvros Gamla Kyrka
Scheinbar unendlich lange Straßen fahren wir weiter und kurz vor unserem nächsten Übernachtungsstopp taucht plötzlich die Älvros Gamla Kyrka vor uns auf. Eine kleine, wunderschöne Kirche, die aus dem nichts in der weiten Landschaft steht. Der Kontrast der liebevoll restaurierten Holzkirche zur umgebenden Natur hat uns sofort verzaubert. Ein Ort, der Ruhe und Geschichte verbindet und definitiv einen kurzen Stopp wert ist, wenn du in der Gegend unterwegs bist.


3. Svegs Camping und der Riesenbär
Für unsere Übernachtung haben wir uns für den Svegs Campingplatz entschieden. Er liegt praktisch unweit an der Durchgangsstraße und bietet alles, was man für eine Nacht braucht: ruhige Stellplätze, sanitäre Anlagen und eine entspannte Atmosphäre. Für eine schnelle Pause auf der Durchreise genau richtig – gemütlich, unkompliziert und nah am Geschehen, sowie ein Supermarkt um die Ecke.


Ebenfalls um die Ecke steht ein weiteres echtes Highlight unserer Route: Der Riesenbär von Sveg. Mit seinen 13 Metern Höhe und satten 86 Tonnen Holz ist er der größte Holzbär der Welt – ein beeindruckendes Monument, das man so schnell nicht vergisst. Wenn du also auf dem Weg bist, solltest du unbedingt einen kurzen Zwischenstopp einlegen, um diesen Riesen aus nächster Nähe zu bestaunen.


5. Lomkällan – Spannendes Forst- und Verteidigungsmuseum
Am nächsten Morgen geht es zeitig wieder los, denn wir wollen heute noch in den Nationalpark. Es sind rund 1,5 Stunden fahrt bis zum Fulufjället Nationalpark. Kurz vorher machen wir noch einen kurzen Stop beim Lomkällan Museum. Hier gibt es jede Menge Wissenswertes zur Forstwirtschaft und Verteidigungsgeschichte der Region. Wir bleiben aber nur kurz, das Wetter ist zu gut wir wollen ja endlich im Nationalpark ankommen.


Ankunft im Fulufjället Nationalpark – Natur pur zum Staunen
Dann ist es endlich soweit: der Fulufjället Nationalpark, ein Naturparadies voller Wasserfälle, Moore und unberührter Landschaften. Der Park liegt im westlichen Schweden direkt an der Grenze zu Norwegen und erstreckt sich über rund 385 Quadratkilometer. Berühmt ist er vor allem für den beeindruckenden Njupeskär-Wasserfall, mit einer Fallhöhe von 93 Metern der höchste Schwedens.
Neben der abwechslungsreichen Flora und Fauna kannst du hier uralte Wälder, weite Hochmoore und eine artenreiche Tierwelt entdecken – mit etwas Glück siehst du sogar Rentiere oder Adler. Die einzigartige Natur und die Weite des Fulufjället machen den Park zu einem wahren Rückzugsort, perfekt zum Wandern, Fotografieren und einfach Durchatmen.


Auf zum Wasserfall Njupeskärs
Der Parkplatz des Nationalpark ist schon gut gefüllt, aber finden noch eine schönen Platz für unseren Camper. Und dann geht es los. Als Erstes wollen wir zum Wasserfall, dem Njupeskärs. Der Weg dorthin ist relativ einfach und gut besucht, da wollen und können alle hin. Es geht erstmal einen schönen Holzsteg entlang und dann geht es ein bisschen aufwärts.


Wir sehen den Wasserfall schon aus der Ferne, dann geht es noch ein paar Treppen runter, über die Brücke und dann laufen wir geradewegs auf ihn zu. Es ist schon beeindruckend wie das Wasser über die Kante in die Tiefe fällt. Wir spüren die Gischt vom aufprallenden Wasser an dem letztmöglichen Aussichtspunkt und bleiben eine ganze Weile stehen und genießen diesen Anblick.



Rauf zum Rörsjöstugorna mit Traumaussicht
Unser Plan ist es eigentlich rauf auf den Berg zum Old Tjikko aber die Wege sind sehr matschig und steil und es wurde uns abgeraten dort dem Hund raufzulaufen. Daher haben wir kurz umdisponiert und wandern rauf zum Rörsjöstugorna. Das ist auch eine gute Entscheidung, denn wir treffen nur eine Handvoll Menschen unterwegs. Nach einem guten Anstieg kommt sie dann, die Traumaussicht. Wir können so so weit schauen und das bei bestem Wetter Mitte September.





Naturum Änge
Bei Rückweg schauen wir nochmal im Naturum Änge vorbei, hier findest du eine kleine Ausstellung zur Geschichte und Natur des Fulufjället, hilfreiche Informationen und Kartenmaterial. Außerdem lernen wir vor dem Eingang noch den Wappenvogel des Parks kennen. Der Vogel heißt zwar Unglückshäher, bringt natürlich kein Unglück, ist ein hübscher Vogel und auf Grund der Vogelhäuschen am Naturum recht zutraulich.


Tipps für den Besuch im Fulufjället Nationalpark
Hier noch ein paar gesammelte Tipps – unter anderem auch für normale Wanderer, wie wir es sind:
- Parken: Es gibt einen großen Parkplatz, aber am Wochenende ist es schon sehr voll, auch in der Nebensaison. Daher kommt frühzeitig, um für euer Wohnmobil einen ausreichenden Platz zu finden.
- Startet früh: Wer frühzeitig kommt hat auch nicht so viele Menschen am Wasserfall, den dorthin schafft es eigentlich jeder.
- Tour planen: Wer nicht klettern gehen möchte, bzw. wie wir mit Hund unterwegs ist, sollte sich entsprechende Touren raussuchen, bzw. sich im Naturum beraten lassen. Der Weg hoch zum Old Tjikko war mit Hund in der Zeit nicht machbar. Auch nicht die Länge und Höhe der Touren unterschätzen, so einladend das Ganze aussieht.
- Equipment: Wanderschuhe, wetterfeste Kleidung, ausreichend Proviant und Wasser sind wichtig. Das Wetter kann schnell umschlagen, also immer gut vorbereitet sein.
- Fussbad: Wer mag, kann seine Füße ins Wasser halten und den Ausblick auf den Wasserfall genießen, ein Treppe vor der Brücke führt zu einer sicheren Stelle – allerdings ist das Wasser natürlich eiskalt.
- Am Anfang vom gibt es einen kleinen Souvenirladen, wo ihr auch etwas essen könnt und dort gibt es Toiletten. Mehrere Grillplätze und einfache Rastplätze verteilen sich über den Park und laden zu Pausen inmitten der Natur ein. Die Weite, die frische Luft und das Gefühl von Freiheit machen diesen Ort zu einem ganz besonderen Erlebnis. Ob wandern, Tiere beobachten oder einfach nur die Ruhe genießen – hier kommt jeder Naturliebhaber auf seine Kosten.
Wir haben nur einen klitzekleinen Bruchteil des Parks entdeckt – er ist einfach riesig groß und so ist ein Wiedersehen auf jeden Fall geplant.
Unser Stellplatz-Tipp: Stationshuset bei Bettina und Markus
Nach unserem Tag im Nationalpark fahren wir zu einem ganz besonderen Stellplatz – dem Stationshuset. Bettina und Markus sind vor einigen Jahren mit ihren Hunden nach Schweden ausgewandert und betreiben das Stationshuset – einen kleinen, familiären Stellplatz mit herzlicher Atmosphäre. Die beiden haben hier, so haben wir auf jeden Fall den Eindruck, ihr Glück gefunden. Dahinter steckt immer eine interessante Geschichte und nachdem sie uns sehr herzlich begrüßen, fragen wir im Anschluss Bettina auch ein paar Löcher in den Bauch.


Die beiden sind auch Camper und haben somit, neben der liebevollen Restaurierung des ehemaligen Bahnhofs mit zwei Ferienwohnungen, auch ein paar Stellplätze für Camper, auch für Wohnwagen oder Dachzelte. Denn bei ihnen gibt es nicht nur einen schönen Stellplatz sondern auch einen großen Aufenthaltsraum mit Küche und Wohnbereich und Sanitärräumen, zudem gibt es Strom und WLAN. Eine kleine Terrasse lädt draußen ein und Grillmöglichkeiten gibt es auch.





Hunde sind hier herzlich willkommen, denn die werden hier einfach geliebt und ihre eigenen großen Alaskan Malamutes sind schon sehr beeindruckend. Wer Lust auf Ruhe, nette Gespräche und eine kleine Gemeinschaft hat, ist hier genau richtig. Ein perfekter, ruhiger Ort zum Auftanken nach einem Tag voller Abenteuer. Das Stationshuset liegt direkt mitten im Wald ganz ohne Nachbarn. Wir waren zwei Nächte dort, haben uns sehr wohlgefühlt und kommen sicher wieder, wenn wir dort oben sind.


Wintercamping möglich
Es gibt noch so viel mehr hier zu entdecken und bei diversen Abenteuern, wie Angeln, Kanufahren, sind die beiden gerne behilflich in der Organisation. Der Winter ist hier durchaus Hochsaison und bei Bettina und Markus könnt ihr richtiges Wintercamping machen. Es können Huskytouren in der Nähe organisiert werden, Fahrten mit dem Schneemobil, Skifahren und vieles mehr. Und die wunderbaren Nordlichter gibt es hier auch. Ein paar Impressionen hat mir Bettina zur Verfügung gestellt:

Naturreservat Städjan Nipjällt – Wanderung
Daher haben wir auch ihren Tipp befolgt und sind am nächsten Tag zum Naturreservat Städjan Nipfjället unweit von Idre zum Wandern gefahren.
Wir wollten insbesondere zum diesem Naturreservat, weil es dort auch Rentiere geben soll. Es ist zum großen Teil Rentierweideland. Aber ich nehme es vorweg – so weit das Auge reicht – kein Rentier zu sehen. Aber ihr habt vielleicht Glück und zudem ist es eine schöne Rundwanderung. Wichtig, falls ihr mit Hund unterwegs seid, ist es den Hund an der Leine zu lassen und immer mit genügendem Abstand und Rücksicht auf die möglichen Rentiere.
Die Natur wird, je höher wir kommen, immer karger und dennoch gibt an diversen Stellen farbprächtige Pflanzen und Blüten. Die Aussicht ist auch hier traumhaft, wobei wir auf der einen Seite schon deutlich auch die Auswirkungen vom Wintersport hier sehen.







Unsere Tour ist rund 6.3 km lang mit 380 Höhenmeter. Wir haben dafür 2 Stunden gebraucht. Ihr findet die Tour auf meinem Komoot Account. Da werdet ihr sehen, dass wir nicht ganz oben am Gipfel vom Städjan waren. Ich bin nicht ganz schwindelfrei, zudem war es extrem windig an dem Tag und daher haben wir ,bevor der Weg sehr schmal und steil wurde, umgedreht.
Alternative Stellplätze – Wildmarkscampingplätze
Auf dem Rückweg vom Naturreservat haben wir dann noch andere Stellplätze direkt am Fluss Älvrosfjorden entdeckt. Auf der Hauptstraße zwischen Idre und Särna sehen wir immer wieder Schilder mit der Aufschrift Lägerplats. Hier handelt es sich tatsächlich um einfache, naturbelassene Stellplätze für kleines Geld, die extra eingerichtet worden, damit die Natur an anderen Stellen auch wirklich naturbelassen bleibt. Informationsschilder gibt es sogar in deutscher Sprache, einfach die Karte ausfüllen und das Geld dazu packen, fertig.
Der Preis für diesen Platz, den wir uns angeschaut haben, liegt in 2024 bei 60 SEK, d.h. 6,40 Euro je nach Kurs. Es sind Steinkreise an fast jedem Platz, so das ein Lagerfeuer möglich ist, auch Brennholz könnt ihr dort bekommen. Finden wir auch eine super Alternative und es war Mitte September dort auch nicht überfüllt.



Wieder in Richtung Süden
Angefangen hat unserer Tour an der Ostküste, wir fahren hoch bis zur Hogakusten und biegen dann ab nach Westen bis zum Fulufjället Nationalpark und Umgebung. Hier wären wir auch gerne noch länger geblieben, aber das Wetter kippte ordentlich. Daher haben wir uns wieder auf den Weg in den Süden gemacht und ordentlich Strecke gemacht, allerdings mit einem tollen Zwischenstopp.
Zu den Dalarna Pferdchen in Nusnäs
Wir haben das Dalarna Pferdchen in seiner Entstehungsstätte in Nusnäs besucht und uns alles genau angeschaut. Auch hier war ganz wenig los, daher hatten wir alles fast für uns alleine und konnten so uns die einzelnen Produktionsschritte und die Geschichte rund um das bekannte Holzpferdchen in Ruhe anschauen. Hier seht ein paar Impressionen und ein kleines Video zu unserem Besuch findet ihr auf meiner Instagram Seite : Hier klicken



Und am Ende kommen wir natürlich nicht ohne Mitbringsel raus und wir haben uns für das klassische rote Dalarna Pferdchen entschieden. Aber wir hatten die Qual der Wahl – alle sind so hübsch. Wenn ihr in der Nähe seid, es ist absolut einen Besuch wert und ein Pluspunkt Mitte September: Wir waren fast alleine dort und konnten so alles prima in Ruhe anschauen und uns auch Schritte erklären lassen.
Stellplatz in Kristinehamn
Im Anschluss fahren wir dann weiter zu einem Stellplatz, den wir schon von einer anderen Tour kennen: Im Hafen von Kristinehamn. Hier könnt mehr zu dem Stellplatz und den Besonderheiten dort nachlesen:
Von dort könnt ihr habt ihr die Möglichkeit in das wunderschöne Naturreservat Glaskogen fahren, was rund 1 Stunde 40 entfernt liegt, und von dort die Westküste weiter runter fahren. Ein besondere Empfehlung von mir sind die Kosterinseln, dem einzigen maritimen Nationalparks Schwedens. Alles Infos dazu findet ihr hier:


