Normandie mit dem Wohnmobil

Ende Oktober fahren wir nochmal eine Woche los – es geht in die Normandie mit dem Wohnmobil. Für uns zum ersten Mal, und wir nutzen diese Woche, um herauszufinden, ob es uns hier gefällt. Ich nehme es mal vorweg: Die Normandie ist absolut eine Reise wert! Also komm gerne mit uns mit. Hier seht ihr schon mal unsere Route – die Etappen sind nie allzu lang, bis auf den Schlenker zum Le Mont Saint Michel, aber das war es uns wert und falls du wissen möchtest warum, dann freu ich mich, wenn du bis zum Ende liest! Insgesamt waren wir 7 Nächte unterwegs.

Übernachtungen in der Normandie

Wir haben ausschließlich auf ganz einfachen Stellplätzen gestanden, meistens ohne Strom und Sanitäranlagen. Dementsprechend günstig sind die Übernachtungen dort. Wir haben zwischen 8,90 Euro und 16 Euro pro Nacht bezahlt – Ausnahme war nur der Parkplatz beim Mont Saint Michel für 23 Euro. Ein Hinweis für diese Jahreszeit: Die meisten Campingplätze haben Ende Oktober bereits geschlossen. Dank der guten Infrastruktur für Wohnmobile ist das aber kein Problem.

Boulogne-sur-Mer – Start an der Küste der Picardie

Wir starten unsere Tour nicht direkt in der Normandie, sondern in der Picardie, genauer in Boulogne-sur-Mer. Wir kommen vom Niederrhein, via Antwerpen, Calais und übernachten in Boulogne Sur Mer auf einem einfachen Stellplatz mit Blick aufs Meer. Von unserem Stellplatz aus haben wir einen tollen Blick aufs Meer. Am Abend laufen wir in den Ort – es gibt eine kleine Promenade, eine Sandbucht, ein großes Schwimmbad und das Nausicaá, eines der größten Aquarien Europas. Im Sommer ist hier sicher viel los, aber jetzt ist es angenehm ruhig

Le Tréport – Kreidefelsen und Zahnradbahn

Am nächsten Morgen fahren wir weiter und unser nächster Ort in der Normandie ist Le Tréport an der Alabasterküste, geprägt von weißen Kreidefelsen und Kieselstränden Hier beginnt die Normandie, die sich an der Küste über 600 km bis zum Saint Mont Michel entlang zieht. Wir ergattern einen Stellplatz oben auf dem Plateau mit traumhaftem Ausblick.

Wir starten dann direkt mit unserer Tour durch Le Tréport. Nur einen Katzensprung vom Stellplatz entfernt, ist die Zahnradbahn von Le Tréport, die uns vom Berg runter in den Ort bringt. Diese Bahn ist sogar kostenfrei! Der Ausblick bei der Fahrt ist toll und ruckzuck sind wir im unten im Ort. Wir laufen bis zum Hafen, hüpfen kurz in die Kirche und dann laufen wir weiter über die Schleuse rüber in den Ortsteil Quartier des Cordiers.

Das Wetter ist etwas bedeckt, aber die bunten, alten Häuser hier, hellen es deutlich auf. Am Ende der Promenade geht es hoch auf das Plateau. Der Ausblick von dort auf Le Tréport ist lohnenswert. Auf dem Rückweg schauen wir nochmal in die Fischhalle rein und sind dann froh die Bahn und nicht die Treppenstufen nach oben zum Stellplatz nehmen zu können.


TIPP: Am Abend nochmal zur Aussichtsplattform – die angestrahlten Felsen bei Nacht sind ein echtes Erlebnis.

Le Treport bei Nacht

Im Herbst ist es schon recht kühl tagsüber und vor allem auch Nachts. Da nutzen wir immer unseren selbstgemachten, sehr preiswerten Thermovorhang für den Kastenwagen – was du dafür brauchst und wie es ganz schnell geht, kannst du hier nachlesen:

Dieppe & Veules-les-Roses – zwei Perlen der Normandie

In Dieppe parken wir direkt am Meer auf dem Stellplatz für 5,80 Euro (5 Std.). Bei Sonnenschein genießen wir die Atmosphäre – charmante Altstadt, Kirchen, schöner Innenhafen mit Cafés.
Empfehlung: Die Bäckerei „Les Pépites de Pains“ in der Rue de la Boucherie – leckeres Brot & Gebäck! Es gibt übrigens noch einen weiteren Stellplatz in Dieppe, aber hier müsst ihr einen längeren Weg zu Fuß in Kauf nehmen um übers Wasser in die Altstadt zu kommen (rechtes Bild).

Von Dieppe geht es in eins der schönsten Dörfchen in Frankreich: Veules les Roses. Es ist auch ganz bezaubernd, nur parken mit dem Wohnmobil leider nicht. Im Oktober war der Parkplatz gesperrt und in den Ort selber bitte nicht mit dem Wohnmobil reinfahren – das geht sich am Ende nicht aus. Aber am Ortseingang sind einige Parkbuchten und mit ein paar Schritten mehr sind wir in diesem schönen Ort. Nicht nur der Ort, sondern auch der Strand mit den steilen Felsen ist sehenswert. Schaut unbedingt in das Geschäft Le Relais des Artistes auf der Rue Jean Lamy rein, vor allem in den Garten, den es ist ein sehr, sehr altes und schönes Haus.

Étretat – der berühmte Felsbogen und Lupin

Von Veules les Roses rollen wir weiter bis Ètretat, wo wir erst spät am Abend auf den kleinen Stellplatz ankommen. Nicht sonderlich schön, aber funktional und perfekt gelegen für den nächsten Tag, denn in ca. 15 Minuten sind wir im Ort. Wer in die Normandie mit dem Wohnmobil fährt, hat Étretat als eins der Highlights auf der Liste. Und auch wir möchten natürlich DIE Felsen sehen. Aber als erstes entdecken wir das Museum Lupińs, dem Meisterdieb Frankreichs, bzw. dessen Schöpfer dem Autor Maurice Leblanc. Der ein oder andere kennt bestimmt die erfolgreiche Netfilx-Serie LUPIN.

Und dann kommt schon der Ausblick auf den wir gewartet haben und den viele bekannte Künstler abgemalt haben: Das Elefantentor „Porte d’Aval“ zur Linken und „Porte d’Amont“ zur rechten Seite. Anfangs istder Himmel noch bewölkt, aber nachdem wir zuerst auf die rechte Seite gehen, kommt immer mehr der blaue Himmel raus. Die Felsen sind ganz schön hoch und die Warnschilder stehen nicht um sonst dort. Die kleine Kapelle wird leider gerade restauriert, aber das mindert den Ausblick nicht.

Dann gehen wir rüber die andere Seite hoch – quasi über dem Elefantentor und der Ausblick hier ist noch viel schöner. Die Farben des Wassers strahlen um die Wette mit den weißen Felsen. Hier könnt ihr tatsächlich die Küste weiter entlang wandern, was wir auch ein Stück weit tun.

Dann geht es wieder zurück zum Stellplatz, wo wir nach einer kleinen Stärkung weiterfahren zu einem wunderschönen Städtchen: Honfleur.

Honfleur – Fachwerk, Hafenromantik und Leckereien

Weiter geht’s über die imposante Pont de Normandie (Maut: 6,80 €) nach Honfleur. Der große Stellplatz liegt ideal und wir sind in wenigen Minuten im Ortskern. Zuerst kommen wir an dem kleinen Hafen mit vielen Restaurants und Cafés vorbei und schlendern dann durch die vielen kleinen Straßen, die rundum vom Hafen abgehen.

Wieder so viele schöne alte Häuser, die Holz-Kirche Sainte Catherine und viele kulinarische Geschäfte, wo wir natürlich auch zuschlagen: Leckere Fudge-Bonbons in allen Variationen und ausgefallene Salze wandern in unsere Tasche.

Wir gönnen uns ein Abendessen mit Blick auf dem Hafen und dann geht’s ab ins Bett, denn morgen haben wir, nach einem spontanen Entschluss, vor doch noch ein ganzes Stück weiter zu fahren.

Die Landungsstrände – Gedenken am D-Day

Heute bleibt der Himmel bedeckt, was tatsächlich auch zur Stimmung passt, die wir empfinden als wir die Orte des D-Days besuchen. Eine mehr als geschichtsträchtige Region in der Normandie. Wir besuchen die historischen Orte des D-Days.
• Juno Beach
• Arromanches-les-Bains – Normandy Beach
• Omaha Beach mit dem Denkmal Les Braves
• amerikanische Soldatenfriedhof in Colleville-sur-Mer

Es wird nach der langen Küstenlandschaft mit Steilküste klar, warum ausgerechnet hier alles stattgefunden hat: Nur hier gibt es flache, bereite Sandstrände. Wir starten am Juno-Beach, wo es unendlich viele Tafeln der verstorbenen Soldaten gibt. Wir fahren weiter zum Normandy Beach bei Arromanches-les-Baines. Hier gibt’s es sogar einen Stellplatz direkt an der Küste mit Blick auf das Meer und die Bucht des Ortes. Aber ich hätte hier nicht gut schlafen können.

Wir fahren weiter in Richtung Ohama Beach. Vorher besuchen wir den amerikanischen Friedhof und Denkmal in Colleville-sur-Mer, der das ganze Ausmaß nochmal mehr als deutlich macht. Wir sind durchaus angefasst bei dem Anblick der vielen Kreuze, wo die meisten Kreuze auch Namen tragen. Jeder geht in Stille für sich über den Friedhof und schaut sich die Gedenktafeln an.
Zur Info: Der Parkplatz am Friedhof ist sehr großzügig für Wohnmobile angelegt.

amerikanischer Friedhof

Zum Schluss fahren wir noch runter an den Ohama Beach zum Denkmal Les Braves Omaha Beach Memorial. Es steht direkt am Sandstrand und setzt sich aus drei Elementen zusammen: „The Wings of Hope“ (Flügel der Hoffnung), „Rise, Freedom!“ (Erhebe dich, Freiheit!) und „The Wings of Fraternity“ (Flügel der Brüderlichkeit). Am Ende bleibt nur ein Gedanke – gerade in unseren aktuellen Zeiten: Krieg kann nie die Lösung sein.

Mont Saint Michel – ein magischer Ort in der Normandie

Mit den Kopf voller Gedanken fahren wir über die Landstraßen Richtung Süden, aber die Stimmung steigt, denn wir haben ein großartiges Ziel jetzt vor uns: Mont Saint Michel.

Normandie mit dem Wohnmobil

Die Wetterprognose sollte nicht so schlecht sein und daher haben wir uns spontan entschlossen bis zu diesem Highlight noch zu fahren. Wir rollen Abends im Dunkeln und ziemlich platt auf den Parkplatz Nr. 8, der hier quasi auch der Stellplatz für Wohnmobile ist. Kurz vorher haben wir im Dunkeln den beleuchteten Mont Michel schon kurz gesehen und die Vorfreude für den nächsten Tag ist groß.

TIPP: Der Mont Saint Michel ist auch Ende Oktober noch sehr gut besucht, es kommen viele Tagestouristen. Da wir uns für zwei Übernachtungen entschieden haben, ist unser Zeitplan wie folgt: Morgens zeitig zu den Öffnungszeiten ab halb zehn auf dem Mont zu sein. Wir laufen rund 45 Minuten von P8 bis zum Eingang des Mont Saint Michel.

Der Weg ist schon ein Highlight, die meiste Zeit mit Blick auf den Berg. Wir besichtigen direkt die Abbey und machen dann im Anschluss den ganzen Rest. Gegen frühen Nachmittag wird es unheimlich voll, da laufen wir wieder zurück zum Wohnmobil, essen etwas und machen eine schöne Pause.

Gegen 16.30 Uhr laufen wir wieder los, inzwischen ist das Wasser aufsteigend und bis wir da sind kündigt sich schon ein toller Sonnenuntergang an. Den genießen wir am Eingang des Berges und wir laufen nochmal durch die deutlich leereren Gassen. Am Ende haben wir einen Sternen klaren Himmel und können auch im dunklen tolle Fotos machen. Es ist einfach ein magischer Ort!

Es ist wirklich ein besonderer Ort hier. Als ich durch das Burgtor reingehe, fühle ich mich wie bei Harry Potter in der Winkelgasse. Überhaupt hätte man in der Abbey Harry Potter drehen können. Große Säle und Säulen, die große Kirche mit Ausblick rüber zum Land & Meer, sowie die kleinen Drehtreppen verzaubern einen in eine andere Welt. Und ja, Treppen gibt es hier überall viele, da kommen viele Stufen zusammen.

Wir sind die Wege jedesmal gelaufen, weil wir es auch besonders schön fanden und es kommen dann bei zweimal hin- und zurück fast 20 km zusammen. Wer das nicht möchte, für den gibt es die kostenlosen Pendelbusse, die vom Parkplatz den ganzen Tag bis in den Abend hinein zum Berg hin- und herfahren.

Hund zum Mont Saint Michel mitnehmen?!

Noch eine Frage möchte ich beantworten: Kann man einen Hund mitnehmen? Mit unserer Zeitaufteilung und Rücksichtnahme auf den Hund würden wir für Ende Oktober sagen ja. Allerdings darf der Hund nicht mit in die Abbey – da müsstet ihr euch aufteilen. In den heißeren Monaten, besonders zu den Schulferien, würde ich davon abraten. In den Gassen ist es schon recht eng und es schieben sich viele Menschen hindurch. Aber das muss am Ende jeder für sich entscheiden.

Le Mont Saint Michel mit Hund

Rouen – die Hauptstadt der Normandie

Unsere letzte Station ist die Hauptstadt der Normandie: Rouen. Leider ist das Wetter trüb und neblig, aber die Stadt hat dennoch viel zu bieten.

• Alte Fachwerkhäuser
• Gotische Kathedralen
• Spuren der Geschichte rund um Jeanne d’Arc

Der Stellplatz liegt etwas außerhalb und ist ganz schlicht, aber gesichert und es gibt auch keine gute Alternative. Er bietet aber alles wie Sanitärräume, Frischwasser, Entsorgung und sogar Waschmaschinen. Wir laufen vom Stellplatz ca. 40 Minuten gemütlich an der Seine entlang bis ins Zentrum. Tipp: Im Stellplatzbüro gibt’s einen guten Stadtplan! Der Weg am Wasser wurde vor ein paar Jahren renoviert und es läuft sich an vielen Restaurant vorbei schön zur Innenstadt. Hier lassen wir uns einfach durch die Stadt treiben und können uns auf jeden Fall vorstellen bei besserem Wetter nochmal wiederzukommen.

Fazit: Die Normandie mit dem Wohnmobil – absolut lohnenswert!

Hier endet nun unsere erste Normandie Reise. Die Normandie hat uns richtig gut gefallen – auch, weil sie sich so sehr von anderen Regionen unterscheidet. Das nächste Mal nehmen wir auf jeden Fall die Fahrräder mit, denn viele Wege lassen sich wunderbar mit dem Rad erkunden.

Reiseführer-Tipp: Der Reiseführer Normandie vom Womoverlag *(AFFILIATE Amazon) ist Gold wert – besonders, wenn ihr wie wir spontan eure Route anpasst und Wissenswertes und Praktisches erfahren möchtet.

Unser erster Reiseführer vom Womo-Verlag war über Süd-Schweden *(AFFILIATE Amazon), den wir sehr oft genutzt haben. In Schweden haben wir schon diverse Rundreisen gemacht, falls dich das interessiert schau gerne hier vorbei:

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