
Es ist das erste Mal für uns: Eine Schottland Rundreise mit dem Wohnmobil . Drei Wochen dürfen wir dieses schöne Land bereisen und wir können schon vorwegnehmen: Es ist ein perfektes Wohnmobil-Reiseland. Unsere Augen laufen über von so viel Weite und Schönheit, soviel Grün und Blau und hinter jeder Kurve kommt immer wieder etwas Neues. Das Fahren macht, trotz der anfänglichen Bedenken wegen dem Linksverkehr, unglaublich viel Spaß, und so verfliegen die Meilen im Nu. Wir starten mit einer Karte unserer Rundreise zur Orientierung für dich.
Inhalt
Karte zu unserer Schottland Rundreise

Wir sind im August unterwegs und da ist durchaus Hauptsaison und Ferienzeit in Schottland und England. Es ist einiges los und bei manchen Plätzen macht es auch Sinn zu reservieren. Aber nirgends ist es laut oder rummelig. Wir haben allerdings die großen Städte ausgelassen, denn im August ist es einfach zu voll, aber das holen wir beim nächsten Mal sicher nach. Also freu dich auf viel Natur und Landschaft und natürlich das ein oder andere prächtige Schloss.
Da es, wie gesagt, für uns die erste Schottland Rundreise ist, habe ich dir an manchen Punkten einen persönlichen TIPP ergänzt, was wir beim nächsten Mal anders machen würden oder was du beachten solltest. Wir starten mit Teil 1 von 3 Teilen unserer Schottland Rundreise, die dem rot markierten Teil auf der Karte entspricht.
Meine Infos & Tipps zur Schottland Rundreise
Hier habe ich dir ein paar praktische Tipps zusammengestellt, zu denen ich im Vorfeld auch Fragen oder Bedenken hatte. Vielleicht hilft das ein oder andere dir hier auch weiter.
Linksverkehr
Das sollte dich nicht auf keinen Fall abhalten dorthin zu reisen. Ich hatte da auch einige Bedenken, aber es hat wirklich gut funktioniert. Und gerade die Single Trails sind gar kein Problem, das funktioniert wirklich gut und jeder nimmt Rücksicht. Oft gibt es auch an Ausfahrten von Parkplätzen Hinweisschilder zur Erinnerung. Wir hatten uns auch einen kleinen Reminder fürs Lenkrad gebastelt, aber wir haben es eigentlich nicht gebraucht.
Weitere Infos noch für euch: Es gibt nicht die klassischen Autobahn-Raststätten wie bei uns. Hier nennt es sich „Services“ und dafür müssen wir fast immer von der Autobahn runterfahren. Und „No hard shoulder“ ist natürlich keine harte Schulter, sondern es gibt keinen Randstreifen für eine bestimmte Streckenlänge. Den Begriff hatte ich vorher noch nie gehört.



Zahlungsverkehr
Es wird eigentlich alles mit Karte bezahlt, Kredit- oder EC-Karte. Wir hatten trotzdem etwas Bargeld dabei, ich fühle mich damit besser, aber es wäre nicht nötig gewesen. Zudem könnt ihr auch in den größeren Supermärkten Bargeld bekommen. Beachtet aber, dass es sein kann, dass jede Kartenzahlung eine Gebühr beinhaltet. Egal ob für ein paar Brötchen oder für eine größere Summe. Prüft das vorher mit eurem Bankinstitut.
Hunde



Hunde sind in Schottland wirklich sehr willkommen. An vielen Geschäften steht extra ein Schild „Dogs welcome“ dran. Allerdings wird hier auch die Entsorgung des Hundehaufens sehr strenggenommen (für mich selbstverständlich), allerdings oft mit sehr sympathischen Schildern. Zum Thema Einreise folgen unten weitere Informationen.
WLAN/Netz
Das Netz ist teilweise, gerade im Norden, nicht optimal. WLAN gibt es auf den Campingplätzen, aber je nachdem wo ihr steht, ist es einfach schlecht. Daher haben wir uns für einen mobilen Router (von TP-Link) entschieden. Sehr praktisch in Schottland: Im Tesco Supermarkt haben wir nach einer tollen Beratung eine SIM-Karte von Tesco gekauft, die wir nur in den Router einstecken mussten. OHNE Registrierung und sofort steht WLAN zur Verfügung. Total unkompliziert. Die Karte gibt es zu einem fairen Preis in verschiedenen Größen von 10/25/50/100 GB.



Mitgliedschaft in einem Camping-Club
Es gibt auf der Insel zwei große Clubs mit deren Mitgliedschaft sich die Campingplatzkosten deutlich reduzieren:
- The Camping and Caravaning Club
- Caravan and Motorhome Club
Hierzu hatte ich im Vorfeld auch recherchiert und sehr unterschiedliche Antworten und Information erhalten. Wir haben uns dann für die Mitgliedschaft beim „The Camping and Caravaning Club“, da wir eigentlich auch noch den Platz in Edinburgh in Anspruch nehmen wollten, was aber dann nicht geklappt hat. Zudem hat dieser Club auch Plätze in Europa.
Aber ehrlicherweise hat es sich für unsere Schottland Tour nicht gelohnt, da wir nur auf zwei dieser Plätze waren. Gerade im Norden gibt es auch gar nicht so viele Mitgliederplätze, das lohnt sich sicher mehr für England selbst. Und beim dem Caravan und Motorhome Club wird auch die ADAC Karte und die Camping Key Card akzeptiert und reduziert den Übernachtungspreise genauso wie bei einer Mitgliedschaft. (Stand 2023)


Wir haben außerdem noch das Buchungsplattform von Pitchup genutzt, die sehr viele Plätze im Angebot haben und wo ihr prima unterwegs online buchen könnt.
Sanitäranlagen auf den Campingplätzen
Die Sanitäranlagen, die wir gesehen haben, sind fast alle in die Jahre gekommen. Sie sind trotzdem sauber, aber eben alt und einfach. Das hat uns nicht gestört, aber das solltet ihr einfach wissen.
Anreise & Infos zur Fähre
Wie komme ich überhaupt rüber nach Schottland? Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten und wir haben uns auf Grund unseres jungen Hundes und unserer Schiffs-Untauglichkeit für die kurze Strecke Calais-Dover entschieden. Die Überfahrt mit PO-Ferries haben wir in der Pets-Lounge verbracht, was wirklich ganz toll war. Mehr dazu und weitere Infos und Tipps zum Thema „Mit dem Hund nach England, bzw. Schottland“ findest du hier:



Bei nächsten Mal werden wir diese Fährverbindung nicht mehr nehmen. Es ist uns einfach doch zu viel Strecke innerhalb von England nach Schottland. Wir hatten sehr viel Stau und es hat sich einfach sehr gezogen. Daher würden wir uns beim nächsten Mal für die Fähre Amsterdam-Newcastle mit einer Hundekabine entscheiden.
Schottland Rundreise – es geht los!
So jetzt geht es endlich los. Wir starten unsere Schottland Tour im Westen von Schottland. Wir fahren an Glasgow und am Loch Lomond vorbei. Einen kurzen Foto-Stopp machen wir, denn es ist schließlich unser erstes Loch. Vom Loch Lomond geht es weiter zu dem Tor zu den Highlands. Die Landschaft wird wirklich atemberaubend und die Weite ist immens. Leider ist das Wetter sehr regnerisch, aber du wirst sehen wir kommen am Ende nochmal wieder.


Highland Titles – Wir sind jetzt Lord & Lady
Bevor wir überhaupt den ersten Campingplatz in Schottland ansteuern, machen wir noch etwas ganz Besonderes: Wir besuchen unser Stück Land. Ja, wir haben eine Stück Land gekauft, okay, ein Mini-Stückchen. Bei den Highland Titles ist das möglich. Hier könnt ihr ein Stück Land erwerben und von dem Geld wird das Naturschutzgebiet in Stand gehalten. Wer Land in Schottland besitzt darf sich Lord, Laird oder Lady nennen. Also sind wir ab sofort Lady Heike & Lord Rüdiger. Mehr dazu, wie das funktioniert und abläuft, könnt ihr HIER nachlesen.
Unser Plot (Grundstück) liegt im Gebiet Glencoe, das liegt ungefähr 10 Meilen südlich von Glencoe. Wir haben trotz Koordinaten eine ganze Weile gesucht, aber unsere Plots dann doch gefunden. Das Gebiet ist landschaftlich toll und das ist uns den Spaß zum guten Zweck wert gewesen. Wir werden unseren Plot sicher bei einer nächsten Schottland Rundreise nochmal besuchen. Unser Herz haben wir auch dort gelassen, mal sehen, ob wir es irgendwann nochmal wieder finden.


Campingplatz Ben Nevis
Wir fahren von dem Naturreservat bis Fort Williams und biegen dort ab in das Tal Glen Nevis. Dort liegt relativ am Anfang unser Campsite Ben Nevis. Hier haben wir im Vorfeld für zwei Nächte reserviert, das ist auch gut so, denn der Platz ist ausgebucht. Die Stellplätze sind extrem großzügig angelegt, hier hat jeder sehr viel Platz für sich und seinen Camper oder Wohnwagen. Der Platz ist generell sehr groß, aber es kommt uns nicht voll oder laut vor, alles verteilt sich gut. Die Sanitäranlagen sind in die Jahre gekommen und recht einfach. An der Rezeption gibt es einen kleinen Shop und an manchen Tagen ist dort ein Food Truck geöffnet.


Wanderung Lower Falls
Da das Wetter auch am nächsten Tag noch sehr regnerisch ist, haben wir uns für die Tour zu den Lower Falls entschieden. Wir können vom Platz loslaufen und die Strecke geht entlang des Flusses bis zu dem Wasserfall „Lower Fall“. Die Runde beläuft sich auf rund 10,5 km und hat wenig Höhenmeter. Sie ist aber bei dem vielen Regen sehr matschig und durch die vielen Steine sehr rutschig. Gutes Schuhwerk ist hier generell erforderlich. Der Blick auf die umliegenden Berge ist einfach herrlich.



Die Tour findet ihr auch auf meinem Komoot Account.
Glenfinnan Viadukt – Hogwarts Express
Dann geht es weiter zu einem der Hotspots in dieser Ecke, dem Glenfinnan Viadukt. Das ist die Zugbrücke, über die der Hogwarts-Express aus Harry Potter fährt. Allerdings fährt er nicht, als wir dort sind, da es technische Probleme am Zug gibt. Aber wir wollen uns die Brücke trotzdem anschauen. Gut so – denn die ganze Strecke dorthin und auch hinter der Brücke ist mehr als sehenswert.


Das Viadukt liegt wirklich traumhaft und wir haben nicht nur einen tollen Blick auf die Brücke, sondern auch auf den See. Es ist auch ohne fahrenden Zug sehr beeindruckend. Von dort laufen wir noch kurz hoch zur Kirche St. Mary & St. Finnan. Hier könnt ihr die Glocke, die außerhalb der Kirche steht, selber läuten. Aber Achtung – sie ist wirklich sehr laut.


Mallaig
Und dann fahren wir weiter nach Mallaig. Diese Strecke ist einfach nur großartig. Unsere Augen können sich gar nicht satt sehen an dieser unfassbaren Natur und Weite. Dadurch wird unser Fehler auch nicht ganz so schlimm: Wir kommen nämlich in Mallaig an und wollen mit der Fähre nach Skye rüber setzen. Aber die Fähre ist den ganzen Tag komplett ausgebucht. Es ist August und Hochsaison. Wir hätten reservieren müssen…

Wenn ihr also im Hochsommer von Mallaig nach Skye mit der Fähre übersetzen wollte, reserviert euch online einen Platz, insbesondere wenn es ein Tag am Wochenende ist.


Denn so müssen wir die ganze Strecke wieder retour fahren, um über die Brücke auf die Isle of Skye zu kommen. Das ist ein ganz schöner Umweg von 170 km. Da aber die Strecke, die wir bereits gefahren sind, so unglaublich schön ist, fällt es uns nicht ganz so schwer. Auch die weiteren Passagen bis zur Insel sind einfach nur wunderschön, so dass die Zeit im Nu vergeht.
Kurz bevor wir über die Brücke nach Skye rüberfahren, kommen wir an Eilean Donan Castle vorbei. Diese Burg ist Schauplatz für viele bekannte Filme, wie Highlander oder James Bond. Wir sind allerdings nur vorbeigefahren.
Isle of Skye – Kinloch Campsite Dunvegan
Auf der Isle of Skye füllen wir in Broadford erstmal im Supermarkt noch unsere Vorräte auf. Dann geht es noch rund 65 Kilometer die Insel hoch zum Kinloch Campsite in Dunvegan, den wir reserviert haben. Hier bleiben wir zwei Nächte. Wir bekommen einen schönen Stellplatz mit teilweisem Blick auf die Bucht „Little Minch“. Wir haben den Platz im Norden gebucht, da wir unbedingt die Wanderung zum Old Man of Storr machen wollten. Im kleinen Örtchen Dunvegan selber findet ihr eine Handvoll Restaurants, wenn ihr auswärts essen gehen möchtet.


Old Man of Storr – Wanderung
Am nächsten Morgen stehen wir sehr früh auf und fahren gegen 6.30 Uhr rüber auf die Halbinsel Trotternish. Wir ziehen unsere Wanderschuhe an, denn wir wollen rauf zum Old Man of Storr. Früh sein lohnt sich, denn die Plätze für Wohnmobile sind begrenzt. Die Wanderung startet knackig, es sind rund 300 Höhenmeter bis zum Ziel. Aber Achtung im August zumindest: Midgets Alarm. Diese kleinen Mückenbiester haben uns fast am Parkautomaten aufgefressen. Aber ich hatte vorgesorgt, nicht nur mit Spray.

Nehmt eine Mückenschutzhaube mit. Ihr könnt ja fast alles bedecken, aber am Gesicht wird es schwierig. Dieses dünne Netz hilft wirklich sehr und kostet auch nicht viel (z.B. bei Amazon 4 Stück für ca. 8 Euro). Ideal sitz es, wenn ihr einen Hut oder Kappe aufhabt, dann hat das Netzt etwas Abstand zum Gesicht.


So haben wir uns den Mückenschutz übergeworfen und starten unsere Wandertour. Nach ca. einem Drittel der Tour sind die Biester dann auch wieder verschwunden, so dass ihr das Netz wieder wegpacken könnt.
Oben angekommen halten wir den Atem an, denn wir haben nicht nur einen tollen Blick auf den Old Man of Storr, sondern auch einen unglaublichen Panoramablick auf die ganze Küste. Wir wollen gar nicht mehr absteigen. Auf dem Rückweg nehmen wir dann noch den kleinen Schlenker des Wanderwegs und haben einen schönen Weitblick auf das Loch Leathan. In der Ferne hören wir „Highland Cathedral“ aus einem Dudelsack, mehr Schottland geht für uns in diesem Moment nicht.




Kilt Rock und Skye Museum of Island Life
Von hier fahren wir weiter in Richtung Norden und halten schon nach einer kurzen Weile wieder an. Hier finden wir den Kilt Rock, ein Wasserfall, der sich in die Tiefe des Meeres stürzt. Bei uns war nicht so ganz viel Wasser da, aber das ist ja immer unterschiedlich. Der Ausblick auf die Küste ist in jedem Fall lohnenswert, auch hier das Fernglas mitnehmen wegen der Delfine & Co.

Es geht auf Single Tracks weiter die Küste hoch und wir genießen die Ausblicke im Norden der Insel.


Dann machen wir eine Kaffee & Kuchen Pause beim Highland Deli & Take away. Hier gibt es nicht nur Leckeres, Highland Rinder, sondern auch das Skye Museum of Island Life. Wer hier noch mehr Eindrücke bekommen möchte, der sollte das Freilichtmuseum besuchen.


Wir umrunden die Halbinsel weiter und es geht zurück nach Dunvegan. Dort fahren wir noch kurz bis zum Schloss, aber entscheiden uns gegen eine Besichtigung. Wir entdecken das Schloss noch auf dem Rückweg vom Parkplatz zum Strand (der leider völlig überfüllt ist und für ein Wohnmobil kaum Platz zum Wenden ist – aber es ist eben auch Saison.) Wir genießen den Abend auf dem Campingplatz mit einer schönen Aussicht auf die Bucht


Schottland Rundreise – Teil 2
Dann geht es am nächsten Tag weiter in Richtung Norden, die nördliche Küste entlang und an der Ostküste wieder runter bis zum Cairngrom Nationalpark. Tolle Landschaften und prachtvolle Schlösser erwarten dich.
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