Staybetter auf Hof Albersmeier

Zu Besuch auf dem Staybetter Hof Albersmeier

Traumhafter Stellplatz auf dem Hof Albersmeier in Hüttinghausen

Unsere erste Fahrt zum Hof Albersmeier

Als wir uns Anfang des Jahres bei Staybetter angemeldet haben, war sofort klar, dass wir bei der ersten Möglichkeit  Hof Albersmeier besuchen. Ich folge Marianne und ihren interessanten Berichten zum Hofleben schon länger. Und was das genau mit deren Strohschweinen auf sich hat, wollten wir uns gerne vor Ort näher anschauen. 

Schweinehaltung kenne ich von meinen Großeltern, wenn auch im ganz kleinen Rahmen. Es wurde früher bei uns immer zwei Mal im Jahr geschlachtet. Damals stand unser Schwein auch immer auf Stroh und hatte viel Platz. Auch wenn ich heute sehr wenig Fleisch esse, möchte ich aber das es dann auch aus einer guten Haltung kommt. Somit war ich sehr gespannt.

Endlich ging es los…

Ende Mai konnten wir endlich wieder los und wir reservierten via der Staybetter Plattform unseren Platz für zwei Nächte auf dem Hof Albersmeier in Hüttinghausen. Der Hof liegt sehr idyllisch in der Soester Börde, also auch unweit der schönen Stadt Soest. Ich zeige euch den Stellplatz auf dem Hof, unseren Hofrundgang mit allen Informationen zu den Strohwohl-Schweinen und die tollen Fahrradtouren, die wir vor Ort gemacht haben. Los geht es!

Du kennst Staybetter noch gar nicht: Dann kannst Du hier nachlesen, was das genau ist und wie es funktioniert.

Bei unserer Ankunft wurden wir sehr herzlich mit einem Willkommensgruss von Marianne, sehr zur Freude meines Mannes, begrüsst: Eier und Iberico-Schmalz vom Hof – da wurde sofort ein Schnittchen geschmiert. Kann es besser starten?!

Auf zu unserem Stellplatz am Hof

Dann wurde uns der Platz gezeigt, wo das Wohnmobil stehen darf und da schlug unser Herz höher. Denn in der Natur alleine frei stehen ist doch etwa ganz Besonderes. Und das mit gutem Gewissen. Wir standen auf einem großen, langen, grünen Seitenstreifen, seitlich des Hofes, flankiert mit schönen Bäumen und freien Weitblick auf und über das Getreidefeld: Ich sag dir -Idylle pur. Und dann noch der perfekte Sonnenuntergang – das war schon fast Bilderbuch mässig. Hier kann man wirklich abschalten und genießen und es gibt Platz satt. Zudem gibt es auf diesem Hof noch eine Möglichkeit für ein zweites Wohnmobil, das auf dem Grünstreifen ein ganzes Stück weiter unten stehen kann.

Nachdem wir unseren Kastenwagen geparkt hatten, haben wir natürlich direkt einen Blick auf die Schweine geworfen. Wir kamen eh nicht dran vorbei, denn auf dem Hof gibt es ca. 3.500 Schweine, die alle, ja wirklich ALLE auf Stroh stehen und ständig Auslauf im Freien haben können. Man kann es kaum glauben, wie ruhig es trotz dieser großen Menge an Schweinen ist. Die meiste Zeit liegen sie alle tiefen entspannt im Stroh. So wie diese hier:

Entspannung auf ganzer Linie

Rundführung auf dem Hof Albersmeier

Wir haben dann am nächsten Tag eine ganz tolle Rundführung von Marianne und ihrem Mann Klaus bekommen. Hier haben wir dann ganz konkret mehr zum Thema Strohwohl-Schweine erfahren und wie alles begann. Den beiden war klar, dass zum Wohle des Tieres und der Umwelt sich etwas auf dem Hof verändern musste. Und so wurde im Jahr 2018 der Hof Albersmeier von der konventionellen Masttierhaltung auf Strohwohl-Haltung umgestellt. Was bedeutet Strohwohl genau:

100% auf Stroh und 200% Platz

Die Schweine leben zu 100% auf Stroh und haben doppelt so viel Platz, wie bei herkömmlicher Haltung. Auch wenn sie es ja manchmal sehr kuschelig lieben (das seht ihr an den Fotos), ist dieses Bewegungsangebot für die Tiere natürlich richtig gut. Zudem haben sie jederzeit freien Auslauf nach draußen, der auch teilweise überdacht sein muss.

Eigene Herstellung des Futters

Es wird mit GVO-freiem Futter aus eigenem Anbau und Zukauf aus der Region gefüttert. Zudem wird das Futter vor Ort selber aufbereitet, mit Wasser fermentiert und durch die Milchsäurebakterien entsteht dann ein gut verdaulicher Brei. Alleine dafür gibt es eine riesige, eigene Halle und die Fütterung verläuft automatisiert.

Kurze Transportwege

Ganz wichtig sind auch kurze Transportwege. Wir kennen doch alle diese schrecklichen Bilder aus dem Fernsehen, wenn die Tiere ewig lang und viel zu eng transportiert werden. Am Ende bleibt es natürlich das Gleiche: Sie kommen alle ins Schlachthaus, da führt kein Weg dran vorbei. Aber bei Albersmeier ist sowohl der Zulieferer der Ferkel in unmittelbarer Nähe und auch der Schlachthof ist nur 20 km entfernt. Durch schonende Verladung  (die Tiere kennen das durchs Umtreiben fürs Misten), kurze Fahrtzeiten und einen Transport in der eigenen Gruppe (die Tiere bleiben von Anfang bis Ende innerhalb ihrer Gruppe zusammen), ist der Transport relativ stressfrei.

Die Tiere werden in dieser Haltung älter, schwerer und die Fleischqualität wird durch diese Haltung und der frischen Luft verknüpft mit Bewegung auch aussergewöhnlich. Und das konnten wir ja nun selber mit eigenen Augen sehen. Ich wiederhole mich da gerne: Wie entspannt diese Schweine sind und wie sie sich bewegen können und wie sie sich freuen, wenn es frisches Stroh gibt. Das macht schon einen großen Unterschied.

Langfristige Kooperation mit Abnahmepartner

Die ganzen, enormen Umbauten und erhöhten Kosten durch die Haltung auf Stroh können nur wirtschaftlich halbwegs planbar gemacht werden mit einem verbindlichen Abnahmepartner. In diesem Fall ist das die REWE West. Somit findest du in mittlerweile über 80 Märkten in NRW und Rheinland Pfalz die Strohwohl-Produkte vom Hof Albersmeier. Aber Teil der Verbesserungen für Tier und Umwelt liegt auch bei uns, den Konsumenten. Natürlich hat dieses Fleisch auch seinen Preis. Aber für mich zählt da lieber weniger und dann auch bewusster einkaufen und essen.

Spanischer Flair auf dem Hof Albersmeier: Iberico Schweine

Neben den klassischen Schweinen werden hier auch Iberico-Schweine gezüchtet. Eine etwas aussergewöhnliche Rasse, die ursprünglich aus Spanien kommt. Ebenfalls auf Stroh und mit Auslauf, können diese Schweine sogar zeitweise auf die Wiese. Bei unserem Besuch durfte Ali (ganz rechts auf dem Foto) mit seinen drei „Frauen“ auf die Wiese, allerdings bei meinem Fototermin wurde schön geschlummert.

Die Ibericos werden im Direktverkauf vermarktet und wir konnten Bratwürste zum Grillen erwerben. Die waren wirklich sehr, sehr lecker und ganz anders als die klassische Bratwurst – probiert es einfach mal aus.

Viele weitere besondere Bewohner auf dem Hof

Neben den Schweinen gibt es noch viele andere tierische Bewohner auf dem Hof: Alpakas, Esel, aussergewöhnliche Hühnerrassen, besonderes Tauben, Enten & Gänse, Pfauen, Nolanschafe (diese Schafe verlieren automatisch ihr Fell und müssen nicht geschoren werden – wusstest ihr das?) und natürlich die Hofhunde. Alle werden mit ganz viel Liebe und Leidenschaft umsorgt. Das haben wir Marianne genau angemerkt, wenn sie über ihren Hof und ihre Tiere spricht. Den Alpakas durften wir auch einen Besuch abstatten und sie füttern. Die Alpakas waren ganz schlank, da sie einige Tage vorher geschoren worden sind. Die Wolle lässt Marianne in einer kleinen Manufaktur im Erzgebirge dann zu Steppdecken verarbeiten, die man käuflich erwerben kann. Mehr dazu findet ihr auf der Homepage vom Hof.

Wir waren sehr beeindruckt von der Art des Hofes und der Schweinehaltung. Von dem festen Willen immer ein Stück weiter nach vorne zu schauen und Dinge für Tier und Umwelt zu optimieren und dennoch nicht alles „alte“ über den Haufen zu werfen. Ich bin mir sicher in den nächsten Jahren wird es noch vieles Spannendes und Neues vom Hof Albersmeier geben. Und glücklicherweise haben sie sich Staybetter angeschlossen und machen so uns Campern nicht nur ihre Tür für einen traumhaften Stellplatz auf, sondern lassen uns ganz offen und transparent in ihren Alltag und ihre Art von Schweinehaltung Einblick nehmen. Das finden wir schon sehr aussergewöhnlich und die tollen Gastgeber haben einen bleibenden Eindruck bei uns hinterlassen. Wir werden auf jeden Fall wieder kommen. 

Am Ende des Rundgangs gab es einen Fotostopp mit Marianne Albersmeier mit Hofhund Esra

Fahrradtouren rund um Hof Albersmeier

Aber nicht nur wegen der netten Gastgeber und ihrem Hof kommen wir wieder, sondern auch die Gegend rund um Hüttinghausen ist traumhaft. Und das insbesondere für Fahrradtouren. Wir haben an unserem Wochenende zwei recht unterschiedliche Touren dort gemacht, die ich dir jetzt in Kurzfassung vorstelle. Zur Info vorab: Wir sind mit E-Bikes gefahren, insbesondere bei der ersten Tour ist es ganz schön hügelig und ohne E-Bike hätte ich das ehrlicherweise nicht geschafft. 

Fahrradtour über Soest zum Möhnesee

Vom Hof Albersmeier sind wir erstmal nach Soest geradelt und haben dort einen Stopp gemacht. Die Stadt ist wirklich einen Besuch wert. Es gibt mehrere tolle Kirchen und den Dom, schöne alte Fachwerkhäuser und einfach eine tolle Innenstadt mit einigen Einkehrmöglichkeiten. Hier kann man durchaus länger verweilen. Oder bei wenig Zeit einfach nur bis hierhin radeln (das geht natürlich auch ohne E-Bike, hügelig wird es erst Richtung Möhnesee) 

Von Soest ging es dann weiter Richtung Körbecke am Möhnesee. Wir sind dann nochmal in Höhe von Stockum die Brücke zum Südufer rüber gefahren. Aber wegen der Wetterlage haben wir uns für die Weiterfahrt entschieden. Bei besserem Wetter wären wir sicher noch weiter am See entlang geradelt. Zurück geht es über eine ganz lange, alte Bahntrasse und es geht fast nur bergab. Die Aussicht ist traumhaft und generell sind die Fahrradwege hier sehr schön und abseits der Hauptstraßen. 

Die Tour ist:

  • 46 km lang
  • ca. 3 h Fahrtzeit
  • 350 Höhenmeter

Fahrradtour entlang des Lippe-Ufers

Die zweite Fahrradtour haben wir bei bestem Wetter gestartet und die gesamte Strecke ist einfach nur herrlich und nicht allzu hügelig. Die schöne Rundtour geht zuerst über Brockhausen, Oestinghausen, und hinter Wiltrop durch die Ahsewiesen.

Dort gibt es eine Aussichtsturm mit Blick auf die Wiesen und ein Storchennest. Wir konnten die Störche dort gut beobachten und sie haben ihrem Namen richtig Ehre gemacht und fleißig geklappert.Es war natürlich im Mai die perfekte Zeit dafür.

Weiter von Hultrop an den Lippewiesen entlang nach Hovestadt, wo es auch das Schloss Hovestadt mit einem tollen Schlosspark gibt. Über Schoneberg und Weslarn ging es nach Bad Sassendorf. Und da gab es eine kleinen Abstecher zur Eisdiele Venezia: Dort gibt es ein mega leckeres Spaghetti-Eis, denn da gibt es nicht nur Sahne unten drunter, sondern nochmal oben drauf. Genau mein Ding. 

In Bad Sassendorf gibt es die Westfälischen Salzwelten, die man besichtigen kann und dort findet ihr auch eine Ladestation für E-Bikes.Von Bad Sassendorf ging es dann wieder durch die Felder zurück nach Hüttinghausen. 

Die Tour ist:

  • 43 km lang
  • ca. 3 h Fahrtzeit
  • 120 Höhenmeter
  • Schaut mal, ob ihr hinter Hultrop die KU(H)NSTGALERIE entdeckt

Beide Touren findet ihr auch in der APP Komoot. Dort findet ihr mich unter Reiseausschnitte. Die zweite Tour könnte ihr aber auch ganz einfach nach den roten Knotenpunktsystemen & Nummern abfahren: 

11-8-7-10-12-93-40-93-92

Am Ende nicht vergessen: Die Hofkampagne unterstützen

Zurück zu Hause mit ganz vielen neuen Eindrücken kommen wir gerne als Wertschätzung für unseren Besuch der Hofkampagne nach. Marianne und Klaus Albersmeier haben sich für den Verein Anidaso Ghana e.V (Unterstützung für bedürfte Menschen & ehemaligen Straßenkindern in Ghana),zu dem sie auch eine persönliche Bindung haben, entschieden. Da haben wir sehr gerne gespendet und können neben einem tollen Wochenende noch etwas weiteres Gutes für andere tun.

Jetzt gab es viel zu lesen und vielleicht hast du jetzt Lust bekommen den Hof Albersmeier zu besuchen und dir selber einen Eindruck zu verschaffen. Ich kann es nur empfehlen. Dazu musst du aber bei Staybetter angemeldet sein. Wie das geht und ganz einfach funktioniert, kannst du hier nachlesen

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Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Liebe Heike, vielen lieben Dank für diesen tollen Reisebericht – wir sind ganz geflasht !!!
    Das Lob freut uns sehr und genauso gerne geben wir es zurück – ihr wart Supergäste und euer Interesse an allem hat uns motiviert, immer noch mehr zu erzählen. Und dass daraus dann – ohne das du dir eine Notiz gemacht hast – dieser wunderbare Blogeintrag entstanden ist – Respekt
    Wir freuen uns schon sehr auf ein Wiedersehen im Juli mit euren Freunden – Bis dahin bleibt gesund
    Klaus und Marianne vom Hof Albersmeier

    1. Reiseausschnitte

      Vielen Dank für die schöne Rückmeldung! Wir freuen uns auch auf ein Wiedersehen! Liebe Grüße, Heike

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